Rupelrather Abendgebet am 13. Mai 2020

Impuls für die Stille

 

Psalm 121,8

Ein Wallfahrtslied (für Wanderer durch die Zeit)

Der HERR behüte deinen Ausgang und Eingang von nun an bis in Ewigkeit.

 

 

Ausgang und Eingang, Anfang und Ende - die Spannweite eines ganzen Weges. Wir dürfen in diesen Worten die Spannweite eines ganzen Lebensweges entdecken. Und kein Tag davon ist ein Tag ohne Gott. Wir mögen ihn nicht spüren - aber er ist da. Wir mögen nicht an ihn denken - aber er ist da. Durch Jesus will dieser Sachverhalt noch einmal als Gottes Versprechen unser Ohr und unser Herz erreichen: "Siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende!" Nicht einfach nur so, sondern behütend und bewahrend - und immer ansprechbar: ein treuer Wegbegleiter - damit wir ans Ziel kommen.

Nun will auch konkret bedacht werden, was das bedeutet - also welche Art diese behütende und bewahrende und zielführende Wegbegleitung Gottes in Jesus Christus ist. Sie ist mehr als nur aufpassender Art und so das Schlimmste verhindernd. Gott ist keine Art Amulett für den Lebensweg - das wäre Aberglaube.

Der da zusammen mit uns auf dem Weg durch die Zeit ist, das ist der Herr Jesus Christus, dem wir nachfolgen sollen. Er geht voran. Er zeigt den Weg. Er ruft uns in die Verantwortung. Er stellt uns Herausforderungen vor die Augen. Er legt uns Arbeit (und manchmal Menschen) vor die Füße.

So wird aus möglicher gedankenloser "Latscherei" oder selbstsüchtigem "Egotrip" ein qualifizierter Weg durch die Zeit: unter Gottes Segen und als Segen für die Welt. Leben in der Nachfolge Jesu behütet und bewahrt zutiefst davor, den Sinn und damit das Ziel seines Lebens zu verfehlen. Das steckt in dem Zuspruch: Der HERR behüte deinen Ausgang und Eingang von nun an bis in Ewigkeit.

 
 
 

Wir danken:

  • dass kein Tag unseres Lebens ohne Gott sein muss und er nie weiter weg ist als unser nächstes Gebet.
  • dass Gott unseren Weg durch die Zeit leiten und unser Leben mit Sinn ausfüllen will.

 

Wir bekennen:

  • dass wir unseren Glauben oft nur sehr egoistisch gelebt oder gesehen haben.
  • dass wir vergessen haben, nach dem Sinn zu fragen, den Gott in unsere Leben hineingelegt hat.

 

Wir bitten:

  • dass wir den Glauben nicht nur denken, sondern täglich neu in Wort und Tat leben.
  • dass wir in unserer gesellschaftlichen Weggemeinschaft eine glaubhafte Stimme Gottes sein können.
  • dass die Weggemeinschaft der Völker durch die Zeit die zerstörerischen nationalen Egoismen überwindet.
  • dass wir als Christen in unserer Weggemeinschaft abbilden, dass Gott alle Menschen liebt und zusammenführt - ohne Grenzen, welcher Art auch immer.
  • dass wir auf unserem Weg durch die Zeit gesegnet und ein Segen sind.

 

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Abendgebet:

Diesen Tag, Herr, leg ich zurück in deine Hände,
denn du gabst ihn mir.
Du, Gott, bist doch der Zeiten Ursprung und ihr Ende
ich vertraue dir.

Kommen dunkle Schatten über die Welt
wenn die Angst zu leben,
mich plötzlich befällt:
Du machst das Dunkel hell.

Ist mir heut gelungen, was ich mir erträumt?
Und wer kann es zählen,
was ich versäumt?
Du nimmst die Schuld von mir.

Wie viel Worte blieben besser ungesagt?
Wann habt ich gedankt
und wie oft nur geklagt?
Du weißt ja, wie ich bin.

Scheint mir auch das Leben oft ohne Sinn
frag ich mich auch manchmal:
Wo führt es mich hin?
Du kennst auch meinen Weg.

Diesen Tag, Herr, leg ich zurück in deine Hände,
denn du gabst ihn mir.
Du, Gott, bist doch der Zeiten Ursprung und ihr Ende
ich vertraue dir.

 
Martin Gotthard Schneider
 

 

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Und hier ein Lied zum heutigen Ausklang.

Einen schönen Abend und herzliche Grüße aus Deiner Christuskirche!

PS: Tausche Dich mit uns und anderen zum Abendgebet auch gerne auf twitter aus: https://twitter.com/rupelrath

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