Rupelrather Abendgebet am 18. Mai 2020
Impuls für die Stille
Mir aber verhilfst du zu neuer Kraft, lässt mich stark sein wie ein Stier, der seine Hörner empor reckt. Du überschüttest mich mit Ansehen und Ehre.
Psalm 92,11
Solch eine neue Kraft und Stärke können wir doch alle gut für die vor uns liegende Woche gebrauchen!
"Kopf hoch!" kennen manche vielleicht von euch als Aufforderung, wenn es mal schlechter läuft oder wenn man traurig ist, keine Perspektive mehr hat und Gedanken zu schwer sind. "Es wird schon..." Aber hilft das wirklich? Was ist, wenn ich selbst dazu nicht mehr die Kraft habe?
Vielleicht war der Psalmbeter in einer ähnlichen Situation. Da erfährt er die großartige Zusage Gottes, der ihm zu Kraft verhilft, der ihn mit frischem Öl übergießt und ihm, wie es damals üblich war, dadurch Ehre und Ansehen, ja zu neuem Selbstwert, verhilft. Das Salben mit Öl - nur ein Zeichen eines den Gast wertschätzenden Gastgebers, aber mit einer tiefen Bedeutung. Sollten wir uns das nicht auch viel häufiger zusprechen und an uns geschehen lassen?
Wir danken
- dass wir jeden Tag neue Kraft und Würde von dir, Herr, bekommen;
- für deine Gastfreundschaft, die uns einen ganz besonderen Wert gibt;
- für die Zeichen der Taufe, des Abendmahls und der Salbung, die unseren Glauben stärken;
- ...
Wir bitten
- um neue Kraft für diese Woche, um einen Blick dafür, wie wir anderen Menschen Wertschätzung zeigen können;
- um weise Entscheidungen unseres Presbyteriums heute Abend im Umgang mit der ungewohnten Pandemie-Situation;
- dass wir nicht überheblich werden, sondern dich als den Geber der Kraft wissen und an unsere Mitmenschen weitergeben;
- dass wir im Umgang mit anderen Menschen nicht unvorsichtig werden, wenn wir keine direkte Gefahr durch die Corona-Pandemie in unserer direkten Umgebung sehen;
- für die Menschen, die schwer erkrankt sind oder in tiefer Not stecken, dass sie einen Menschen haben, der zu ihnen steht;
- um Kraft und Liebe für die Menschen, die in den Krankenhäusern, Altersheimen und Pflegeeinrichtungen ihren durch die Pandemie zusätzlich erschwerten Dienst tun und sich aufopfernd den kranken und pflegebedürftigen Menschen zuwenden, dass sie auch ein Wort des Trostes und der Stärkung haben und so das Leid erträglicher machen;
- ...
Der Herr sei vor dir, um dir den rechten Weg zu zeigen.
Der Herr sei neben dir, um dich in die Arme zu schließen und dich zu schützen.
Der Herr sei hinter dir, um dich zu bewahren vor der Heimtücke böser Menschen.
Der Herr sei unter dir, um dich aufzufangen, wenn du fällst, und dich aus der Schlinge zu ziehen.
Der Herr sei in dir, um dich zu trösten, wenn du traurig bist.
Der Herr sei um dich herum, um dich zu verteidigen, wenn andere über dich herfallen.
Der Herr sei über dir, um dich zu segnen.
So segne dich der gütige Gott.
***
Dieses Lied begleitet uns durch die Woche.
Einen schönen Abend und herzliche Grüße aus Deiner Christuskirche!
PS: Tausche Dich mit uns und anderen zum Abendgebet auch gerne auf twitter aus: https://twitter.com/rupelrath