Rupelrather Abendgebet am 9. Mai 2020

Impuls für die Stille

 

Psalm 121, 1-2

Ein Wallfahrtslied (auch für uns - als Wanderer durch die Zeit)

Ich hebe meine Augen auf zu den Bergen. Woher kommt mir Hilfe?
Meine Hilfe kommt vom HERRN, der Himmel und Erde gemacht hat.

 

 

Den Menschen, die in diesem Psalm angesichts der Beschwernisse oder gar Bedrohungen ihres Lebens Ausschau halten nach Hilfe, wird der Blick gewendet - oder erweitert: Du bist doch nicht allein mit deiner Not! Diese Welt ist nicht allein mit ihrer Not. Gott, der Schöpfer des Himmels und der Erde, ist treu und lässt seine Schöpfung nicht im Stich.

Nein: Mühevolle Berge und dunkle Täler werden uns nicht erspart - aber wir sind ihnen auch nicht gottverlassen-schutzlos ausgeliefert. - Und was ist nun mit Gottes Hilfe?

Zunächst müssen wir eingestehen: Gott bewahrt uns nicht unbedingt vor Not und schweren Zeiten. Die Nöte, vor denen Gott uns möglicherweise oder sogar sicher bewahrt hat, kennen wir allerdings auch nicht - aber zuweilen ahnen wir sie.

Aber die Zusage gilt: Gottes Liebe und Treue sind ungekündigt - und tragen durch.

 
 
 

Wir danken:

  • für die Ermutigung, in schweren Zeiten mehr sehen zu dürfen als die Not: wir dürfen Gott in den Blick bekommen. Und in Jesus erkennen wir ihn als treuen, liebenden und erbarmenden Gott.
  • für die Erfahrungen der Hilfe Gottes in manchen schwierigen Situationen in unserem bisherigen Leben. Sich diese Erfahrungen in Erinnerung zu rufen, stärkt unser Gottvertrauen.
  • für die bisherigen Erfolge bei der Eindämmung der Pandemie

 

Wir bitten:

  • um verantwortliches und weises Entscheiden von Politikern, wenn sie überlegen, welche Möglichkeiten für unser alltägliches Leben eröffnet werden sollen;
  • um ein verantwortliches Begegnen von uns Menschen im Alltag, damit es nicht zu neuen Ansteckungen mit dem Corona-Virus kommt;
  • um Hilfe für die Menschen, die am Rande ihrer physischen und psychischen Kräfte sind: in Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen - oder zu Hause;
  • um Schutz und Bewahrung, wenn am Muttertag in Alten- und Pflegeheimen nach vielen Wochen wieder Begegnung möglich wird.

 

***

 

Wir beten:

Diesen Tag, Herr, leg ich zurück in deine Hände,
denn du gabst ihn mir.
Du, Gott, bist doch der Zeiten Ursprung und ihr Ende
ich vertraue dir.

Kommen dunkle Schatten über die Welt
wenn die Angst zu leben,
mich plötzlich befällt:
Du machst das Dunkel hell.

Ist mir heut gelungen, was ich mir erträumt?
Und wer kann es zählen,
was ich versäumt?
Du nimmst die Schuld von mir.

Wie viel Worte blieben besser ungesagt?
Wann habt ich gedankt
und wie oft nur geklagt?
Du weißt ja, wie ich bin.

Scheint mir auch das Leben oft ohne Sinn
frag ich mich auch manchmal:
Wo führt es mich hin?
Du kennst auch meinen Weg.

Diesen Tag, Herr, leg ich zurück in deine Hände,
denn du gabst ihn mir.
Du, Gott, bist doch der Zeiten Ursprung und ihr Ende
ich vertraue dir.

 
Martin Gotthard Schneider
 

 

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Und hier ein Lied zum heutigen Ausklang.

Einen schönen Abend und herzliche Grüße aus Deiner Christuskirche!

PS: Tausche Dich mit uns und anderen zum Abendgebet auch gerne auf twitter aus: https://twitter.com/rupelrath

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