Frauen auf Tour

27 Frauen ein Wochenende lang in Gnadenthal ...

Was erwarten sie, was beschäftigt sie, was nehmen sie mit nach Hause? Mal raus aus dem Alltag, rein ins Kloster – für einige eine neue Erfahrung, für andere wiederum bekanntes Terrain, von Mitte dreißig bis Mitte achtzig, mehr oder weniger gefestigt im Glauben, offen und voller Erwartungen. Neue Kontakte knüpfen, bestehende Freundschaften festigen, etwas erleben, geistliche Impulse bekommen, neue Kraft tanken: diese Stichworte standen am Beginn unserer Freizeit und unser gemeinsam erstelltes Programm sollte uns helfen, zu einem harmonischen und bereichernden Miteinander zu finden.

Nachdem wir in Etappen am Zielort eingetrudelt waren, führte uns der Weg zunächst in die Klosterkirche im Dorf, wo wir am Abendgebet teilnahmen. Dieser abendliche Gebetsgottesdienst ist geprägt von Sprechgesängen und Fürbitten, in denen die starke Verbundenheit mit dem Judentum und Christen in aller Welt betont wird.

Im Mittelpunkt des ersten Abends stand das gegenseitige Kennenlernen. Mit Hilfe von vielen lustigen Spielen haben wir es tatsächlich geschafft, uns vor dem Schlafengehen die vielen neuen Namen einzuprägen und auch bereits einiges voneinander zu erfahren.

Im Zentrum des Samstagvormittag stand die diesjährige Jahreslosung „Alles was ihr tut, geschehe in Liebe“, mit der wir uns in Form eines Impulsspaziergangs, der uns durch Wald und Felder geführt hat, in kleinen Gruppen intensiv ausgetauscht haben. Dabei ging es neben kreativen Elementen u.a. um die Annäherung an den Begriff „Liebe“ bis zu den Fragestellungen, ob wirklich alles aus Liebe heraus geschehen soll bzw. wie die Aufforderung der Losung in unserem Alltag umgesetzt werden kann. Alle diese Impulse haben angeregte Diskussionen in Gang gesetzt, die im Laufe unseres Zusammenseins auch weitergeführt wurden.

Ein Angebot zog sich wie ein roter Faden durch die Freizeit und entwickelte sich zu einer schönen „Mitte“: ein Mandala, gelegt aus gesammelten Schätzen der Natur. Ein Tuch, das zu Beginn der Freizeit in einem Raum ausgebreitet wurde, gab mit einem vorgezeichneten Muster eine Struktur für Gedanken und das individuelle Auslegen des Motivs mit Blättern, Blüten, Zapfen etc.. Zum Abschluss unserer gemeinsamen Zeit wurden die Materialien in einem einfachen Ritual der Natur zurückgegeben.

Das in Gnadenthal gelebte Motto „Einheit in der Vielfalt“ wurde uns in einer Dorfführung von Pastor i.R. Erich Happel nahegebracht. Startpunkt war der schön erhaltene Dorfplatz mit Blick auf den Pavillon, die Buchhandlung, die Dorfkirche und das Äbtissinnenhaus. Weiter ging es vorbei an Häusern und Wohnungen der Familienkommunität, eine besondere Form des klösterlichen Lebens, die hier neben den Brüdern und Schwestern in einer Dorfgemeinschaft gelebt wird.

Am Samstagabend standen dann wieder Spiel und Spaß im Vordergrund. Je nach Lust und Laune wurde in mehreren Gruppen gequizzt, gespielt oder einfach nur gemütlich bei einem Glas Wein der Abend genossen. 

Der Gottesdienst, den wir am Sonntag im Brüderhaus erlebt haben, bot mit Abendmahl und der Möglichkeit der persönlichen Segnung weitere wichtige Impulse. 

Viele Erwartungen sind an diesem Wochenende erfüllt worden, wir haben eine tolle und intensive Zeit miteinander und mit Gott erlebt. Das Thema der Liebe war der Leitfaden unserer Freizeit und wir haben erfahren dürfen, dass meist bereits ein Lächeln, ein tröstendes Wort, eine freundliche Geste und vor allem offene Ohren ausreichen, um einen Zugang zu unserem Gegenüber zu erhalten. Unsere „Reise“ wird weitergehen: für jede auf ihrem persönlichen Weg, für uns als Teil unserer Gemeinde oder gerne gemeinsam mit weiteren neugierigen Frauen im nächsten Jahr!

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